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arno signarowski

jahrgang 55, geb. in gladbeck/nrw

besuch der ka berlin

studium kunstgeschichte/philosophie an der ruhruni bochum

lehrtätigkeiten im bereich abstrakte malerei (erwachsenenbildung)

mitherausgeber und mitautor der anarchistisch-dadaistischen szenezeitschriften "blau" und "ventilator"

zeichnungen des prosabandes "spaziergänger" von wolfgang cziesla

 

  arno signarowski    

ästhetisches profil:

malerei und skulptur

rohrgebilde

ungleichgewichte

parolenbilder (aktuell)

skulpturen/holz)

arbeitet in gladbeck und essen

         

 

 

 

 

 

 

 

 

o.t. - 2000 - acryl auf leinwand - 200 x 80 cm - 1500 Euro

 

kunst und kultur sind nicht kompatibel

text auf dem bild (detail): "...einzige surrealistische tat" bezieht sich auf das Zitat von andre breton:

"die einfachste surrealistische handlung besteht darin, mit einem revolver in den fäusten auf die straße zu gehen und blindlings soviel wie möglich in die menge zu schießen. wer nicht wenigstens einmal im leben lust gehabt hat, auf diese weise mit dem derzeit bestehenden elenden prinzip der erniedrigung und verdummung aufzuräumen, der gehört eindeutig selbst in diese menge und hat den wanst ständig in schußhöhe".

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

vor dem 11. september war alles wie nach dem 11. september

 

da fällt dem künstler nichts weiter zu ein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

entertainment- 2000 - acryl auf leinwand - 160 x 100 cm - 1500 Euro (dreiteilig)

 

wenn der künstler glaubt, sich ausschließlich über die rolle des individualisten und des ästhetischen schöngeistes zu definieren, dann erfüllt er nur die rolle eines dekorateurs, der dem auge des betrachters wohlgefallen bietet und ihm allenfalls die einsicht abverlangt, dass der künstler ein bisschen verrückt ist. er, der künstler, wird somit zum unterhalter degradiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

schöngeistig - 2000 - acryl auf leinwand - 170 x 70 cm - 2000 Euro

 

das zitat "wenn ich das wort kultur höre, entsichere ich meine pistole" ist grundlage des dadaismus (dieses zitat wurde und wird noch immer fälschlicherweise dem nazi-general göring zugeeigt - dieses mag angesichts der nahezu kompletten vernichtung der kultur nach dem 3. reich plausibel erscheinen, spiegelt aber nur intellektuelle dummheit der kulturelite des naziregimes wider; was "wirkliche" kultur bedeuten soll, ist anschaulich in den menschenverachtenden megaskulpturen von arno breker und den anderen protagonisten der nazikultur abzulesen).

die kulturzerstörung des dadaismus - unter der maßgeblichen prägung von tristan tzara und, anfangs, andre breton - ist eine zerstörung ohne nachfolgende neuordnung, und vor allen dingen eine pazifistische idee ("lieber trinke ich mutig in einem bistro einen cafe, als dass ich feige im schützengraben umkomme").

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

auszüge aus:
"tagesbefehl nr. 2 an die kunstarmee"
von wladimir majakowski
...dies gilt euch -
kunstmaler,
feist gewordene rösser,
altrußlands schönheit ins gewieher verpackt;
in ateliers verkrochen,
altbacken und professor:
mal ein stilleben pinselnd, mal einen akt.
dies gilt euch -
papierkostümierte mystiker,
verrunzelter stirnen faselgedünst,
fururistiker,
imaginistiker,
akmeistiker,
ganz verspinnwebt im reimwerk-gespinst
...euch tu ich kund -
egal,
ob ich genial oder nicht genial:
ich hab den nippsachen adieu gesagt,
mich hinein ins "rosta"-milieu gewagt,
ich sage euch, -
bevor man euch mit gewehrkolben jagt:
"laßt es sein!"
...macht schluß!
vergesst!
pfeifft drauf!
keine reime
noch arien,
keine rosarosarien
noch sonstigen ramsch
aus den kunstarsenalen!
wen interessiert noch
das schwärmerische blech
bitter-süsslicher herzensqualen
nebst tränenseligem liebespech?
 

vom unanständigen Künstler - 2001 - acryl auf leinwand - 100 x 145 cm - 2000 Euro (2-teilig)